Tango-Operita von Astor Piazzolla
In Astor Piazzoll as Oper ist María die menschliche Verkörperung des Tangos. Sie stammt aus der Vorstadt von Buenos Aires, ihre Welt sind die Straßen, die Bars, die Cabarets und Bordelle der Stadt. Ihr Dasein spielt sich im Dunkeln ab. María ist zugleich Heilige und Sünderin, gleichermaßen begehrt wie ausgestoßen, eine Leidende, aber auch ein Symbol der Hoffnung.
Die lyrischen Texte des Dichters Horacio Ferrer stecken das Panorama vom Leben in der argentinischen Metropole Buenos Aires ab, das Astor Piazzolla mit seiner Musik lebendig werden lässt. Das Spektrum der Stile reicht von der typischen Milonga, einer frühen Form des Tangos, über die spanisch-kubanische Habanera zum Tango Nuevo und Jazz-Elementen, kombiniert mit klassischen Kompositionsformen wie Fuge und Toccata. Damit zeigt auch Piazzollas Oper die Multikulturalität des Tangos auf, der im 19. Jahrhundert in den Hafenstädten Buenos Aires und Montevideo unter den Einflüssen von Einwanderern aus der ganzen Welt entstand.